Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 24.08.2004

Scorpions übernehmen den 3. Tabellenplatz

Mit 30:15 gewannen die Stuttgart Scorpions ihre Premiere im "neuen" GAZI-Stadion auf der Waldau vor 1.150 Zuschauern gegen die weiterhin sieglosen Saarland Hurricanes. In einer dominierenden Verteidigung waren Jeff Carpenter und Jasson Scott die auffälligsten Spieler beim überlegenen Gastgeber. Damit konnten sich die Scorpions wieder auf den dritten Tabellenplatz der GFL Süd vorschieben. Im Nachmittagsspiel vor bereits knapp 300 Fans konnten sich die Stuttgart Silver Arrows zwar mit 34:0 gegen die Deggendorf Black Hawks durchsetzen, scheiterten aber denkbar knapp am Aufstieg in die zweite Bundesliga.

Gleich zu Beginn des Spiels wollten die Scorpions spektakuläres bieten! So standen zusätzlich als Passempfänger mit Jeff Carpenter und Matthias Mecherlein gleich zwei Spieler aus der Defense auf dem Platz. Der Coup gelang zunächst, denn Patrick Fajfr bediente gleich Carpenter für 17yd. Doch dann war es erstmal aus mit der "Lufthoheit" der Gastgeber und der Angriff musste sich nach einem QB-Sack und einem unvollständigen Pass per Punt vom Ball trennen. Die Stuttgarter Defense war an diesem Tag jedoch hervorragend auf den Saarländer Angriff um den quirligen QB Sherman Austin eingestellt, der noch vor drei Wochen die Scorpions immer wieder in Verlegenheit brachte. Andreas Schöller für –6yd, Quentin Anderson für –6yd und Martin Lehman für weitere –10yd brachten gleich drei QB-Sacks hintereinander an und die Saarländer mussten ebenfalls schnell punten. Den folgenden Rest des 1.Quarters stand nur noch der Angriff der Scorpions auf dem Feld. Dabei wurde überwiegend auf Laufspiel gesetzt. Mit Tony Avella, Chris Jackson, Patrick Geiger, Daniel Urban und Ahmad Spidle wurden dabei alle Ballträger eingesetzt. Lediglich Marc Correll wurde wegen seines verletzungsbedingten Trainingsrückstands geschont. Doch kurz vor der gegnerischen Endzone angekommen mussten die Gastgeber nach drei vergeblichen Anläufen mit einem 22yd-Fieldgoal durch Roland Doleschan zur 3:0-Führung vorlieb nehmen.

Mit Beginn des 2.Spielviertels machte die Defense weiter Druck. Tackles von Daniel Mirus, Andreas Mecherlein und Quentin Anderson ließen nur wenig Raumgewinn zu. Und entwischte dann doch einmal ein Saarländer dem Druck so war stets Jeff Carpenter zur Stelle, um schlimmeres zu verhindern. Diesem gelang dann tief im Backfield der Gäste ein Highlight. Nach seinem Tackle am Ballträger stürzten sich weitere Spieler beider Seiten ins Gewühl. Daraus tauchte unversehens Carpenter mit dem Ball in der Hand auf und konnte diesen über 50yd in die gegnerische Hälfte zurücktragen. An der 8yd-Linie der Gäste zeigte die Offense dann weniger spektakuläres. Die anstehende Führung sollte wohl unbedingt durch Pass erzielt werden. Nachdem Patrick Fajfr einmal gesackt wurde, ein weiterer Pass unvollständig war, sprang lediglich durch ein 35yd-Fieldgoal durch Roland Doleschan die knappe 6:0-Führung heraus. Dazu Headcoach Andreas Wengertsmann: "Wir waren übermotiviert, wollten den Fans im letzten Heimspiel guten Football zeigen. Dabei waren wir stellenweise nicht konzentriert genug." Doch die Offense sollte schnell wieder ihre Gelegenheit bekommen. Nach einem weiten Kickoff durch Doleschan kamen die Hurricanes an der eigenen 9yd-Linie in den Angriff. Dabei zeigte sich ein besonderes Handicap der Gäste an diesem Tag. Der Snap war nicht genau genug und der Ball rollte über die eigene Endzone hinaus. Safety, neuer Spielstand 8:0 und Ballbesitz für die Scorpions.

Ein langer Kickoff-Return durch Ahmad Spidle verschaffte trotz eines Penalties gegen Stuttgart an der gegnerischen 49yd-Linie eine gute Ausgangsbasis für den eigenen Angriff. Mit Pässen auf Carpenter, Spidle und Jackson sowie Läufe über Geiger und Avella konnte dieser dann den Ball über 12yd zur zunächst beruhigenden 14:0-Führung in die gegnerische Endzone tragen (PAT an den Pfosten). Doch unverhofft kommt oft: Den folgenden Kickoff trug Sherman Austin nahezu ungehindert über 97yd zum 14:7-Anschluss zurück (PAT Neumann). Diese unliebsame Überraschung schien nicht ohne Wirkung auf die Scorpions geblieben. Immerhin konnte Sebastian Kärcher den Onside-Kick der Gäste sichern. Und auch der Fumble von Patrick Geiger, den dieser nach einem 20yd-Lauf zurückerobern konnte, blieb ohne Folgen. Doch eine Interception kurz vor Ende der 1.Halbzeit brachte die Saarländer Offense noch einmal auf den Plan. Nach einem QB-Sack durch Daniel Mirus und einem Tackle durch Jasson Scott verhinderte der Halbzeitpfiff weitere unliebsame Überraschungen.

Zu Beginn des dritten Quarters und fürderhin kickte Roland Doleschan den Ball flach. Saarlands Jeremy Simms konnte dann im ersten Versuch zwar gleich 9yd gutmachen. Doch nach einem unvollständigen Pass konnte Jasson Scott einen QB-Sack anbringen und die Gäste trennten sich per Punt vom Ball. Auf die nämliche Weise wechselte auf beiden Seiten noch einmal das Angriffsrecht. Der folgende Drive stand ganz im Zeichen von Patrick Geiger. Zunächst fing er einen 21yd-Pass von Patrick Fajfr und lief dann über 49yd zur 22:7-Führung über die Goalline (TPC Fajfr). Wie gefährlich Sherman Austin sein kann, zeigte er gleich im ersten Spielzug der Saarländer. Einmal nicht genügend unter Druck gesetzt, machte er gleich 21yd Raumgewinn und konnte gerade noch –wieder einmal- von Jeff Carpenter gestoppt werden. Die Defense riss sich wieder zusammen und nach zwei weiteren QB-Sacks durch DL Steffen Kimmel und Jasson Scott mussten die Gäste wieder punten. Dabei ließ die Offense überwiegend durch Lauf nichts mehr anbrennen. Dies bestätigte der Headcoach der Hurricanes: "Unsere Defense fand kein Mittel gegen das Stuttgarter Laufspiel" Dazu auch Andreas Wengertsmann: "In der zweiten Halbzeit haben wir weniger probiert und mit sicheren Plays den entscheidenden Vorsprung erzielt."

Es war dann auch Tony Avella im inzwischen angebrochenen letzten Quarter vorbehalten, mit seinem zweiten Touchdown durch Lauf über 3yd für die Vorentscheidung zum 30:7 (TPC Jackson) zu sorgen. Die Gäste mussten wieder schnell punten, und auch die Scorpions hatten dies an der eigenen 16yd-Linie vor. Dabei hatte der sonst so zuverlässige Stuttgarter Punter einen Blackout: An der Seitenlinie flog während des Snaps eine gelbe Flagge aufs Spielfeld und Sascha Wurster nahm an, dass dies der gegnerischen Defense gilt und damit Free Play für die Scorpions. Also nahm er den Ball unter den Arm und stürmte los, kam jedoch nicht weit. Das Penalty galt der Offense, die Hurricanes lehnten dankend ab und kamen so an der der 10yd-Linie in Ballbesitz. Trotz des zweiten QB-Sacks von Andreas Schöller konnten die Gäste durch Pass auf Chad Wiedeking über 15yd zum Endstand von 30:15 verkürzen (TPC Scherer). Nach einigem erfolglosen Hin und Her kamen die Gäste zwar innerhalb der letzten zwei Spielminuten noch einmal Zentimeter vor der Endzone zu vier Versuchen, doch alle wurden unter dem Jubel der Zuschauer gestoppt.

Damit haben es die Scorpions nun selbst in der Hand, am kommenden Samstag bei den Franken Knights den errungenen 3.Tabellenplatz zu festigen.