Mitteilung von Wiesbaden Phantoms vom 05.07.2004

Nach 23 Monaten - Revanche geglückt

Am Samstag, den 3. Juli, konnten die Wiesbaden Phantoms mit einem 20:15 Erfolg bei den Kirchdorf Wildcats das Final-Debakel von einst vergessen machen.

23 Monate nach der 50:12 Schlappe im Finale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2002 in Simbach ist dem hessischen Footballverein nun die Wiedergutmachung gegen die nach Kirchdorf umgezogenen Wildkatzen geglückt.

Dabei standen die Vorzeichen alles andere als gut für die Hessen-Footballer. Mit einem zusammengeschrumpften Kader von nur 37 Mann musste man die lange Reise nach Niederbayern antreten, personell schwach besetzt war man vor allem in der Defense-Line und auf der Receiver-Position. Neben dem verletzten Eddie Larkins fehlten die US-Neuzugänge Keith Craig und Joel Buskirk für das Phantoms-Passspiel.
Dennoch gelang es der Mannschaft diese Lücken mit dem wiedergenesenen Running-Back Phil Stinson und Quarterback Frank Grimm zu kompensieren. Eine Entscheidung, die sich vor allem in Halbzeit Zwei als sehr erfolgreich herausstellen sollte.

Doch zu Beginn der Partie war es wieder einmal das starke Laufspiel, welches den Phantoms den nötige Raumgewinn und auch die schnelle Führung im ersten Spielviertel brachte. Runningback Davis Matz durfte mit seinem 20 Meter Lauf in die Endzone die ersten Punkte auf das Scoreboard bringen. Zuvor hatten die Hessen aber noch mal Glück im Unglück. Ein Fumble an der gegnerischen 20 Yard Linie beendete den starken Vormarsch der Wiesbadener, aber ein direkt folgender Fumble der Gastgeber an gleicher Stelle brachte die Hessen zurück ins Spiel und zur verdienten Führung.

Im zweiten Spielviertel jedoch war der Laufangriff der Gäste nicht mehr so erfolgreich wie zu Beginn, da sich die Kirchdorfer Verteidigung durch das noch fehlende Passspiel gut auf des etwas einseitige Spiel der Phantoms einstellen konnte.

Das zweite Quarter gehörte klar dem Niederbayrischen Angriff um Quarterback Justin McKenzie. Aber nicht das Passspiel, sondern vielmehr das Laufspiel des quirligen US-Imports brachte die Phantoms-Verteidigung in Verlegenheit. Hier wurde die personelle Unterbesetzung vor allem in der Defense-Line deutlich.
So war es auch nicht verwunderlich, dass die Gastgeber gleich dreimal in die Endzone der Wiesbadener eingelaufen sind. Den Anfang machte ein 50 Meter Lauf, welcher durch sämtliche Defense-Spieler durch zum Ausgleichs-Touchdown führte. Der geglückte Zusatzpunkt der Kirchdorfer lies Wiesbaden gar in Rückstand geraten.
Diesen erhöhte Quarterback Justin McKenzie höchstpersönlich. Mit einem 7 Meter Lauf in die Endzone der Gäste und darauffolgender Two-Point-Conversion stellte er das 15:6 Halbzeit-Ergebnis ein.

Doch die Phantoms wollte sich so schnell nicht geschlagen geben. Zu wenig war die letzte Niederlage gegen die Wildcats vergessen, und zu sehr war man erbost über das rüde Spiel der Gastgeber, welches zwar wenig geahndet wurde, aber dafür auf der Wiesbadener Seite zu vielen Verletzten führte. Angestachelt durch die provozierende Volksmusik der Kirchdorfer Blaskapelle war für die Hessen der Zeitpunkt gekommen zurückzuschlagen.
Und das gelang eindrucksvoll mit gelungenem Passspiel von Quarterback Guido Reuels. Neben den beiden einzigen mitgereisten Receivern Sascha Jung und Björn Barthelmess, zeigten sich auch Frank Grimm und vor allem Phil Stinson als dankbare Passempfänger.
Durch die Etablierung des Passspiels, gelang auch wieder das Laufspiel des hessischen Angriffs. So durfte Runningback Davis Matz mit einem 1 Meter Lauf im dritten und mit einem 20 Meter Lauf im vierten Spielviertel für seine Mannschaft den 15:20 Turn-Around erlaufen.

Wieder einmal Spannung bis zur letzten Sekunde bei einem Spiel der Phantoms. Die Kirchdorfer hatten trotz Rückstand im vierten Quarter noch genügend Zeit um das schon sicher geglaubte Spiel doch noch wieder umzureißen. Zweimal mussten die Hessen vor dem Angriffsrecht der Wildkatzen zittern, doch die Wiesbadener Defense behielt die Nerven. Auch die Offense spielte sicher und fehlerfrei in den Schlussminuten, und die Phantoms konnten endlich mal auch ein knappes Spiel gewinnen.

Hoch zufrieden mit seiner Mannschaft war auch Phantoms Head Coach Michael Treber, „Teamgeist und Siegeswille, heute hat einfach alles gestimmt.“ Einzig die erweiterte Verletztenliste stimmt den Cheftrainer bedenklich, insgesamt 6 Verletzte mussten an diesem Spieltag beklagt werden. Defense-End Alexander Ratzelt wurde gar so schwer am Knie verletzt, dass er nicht mit seiner Mannschaft die feucht fröhliche Heimreise antreten konnte.