Mitteilung von Wiesbaden Phantoms vom 23.06.2004

Siegreich trotz „schlechtester Saisonleistung“

Am Sonntag, den 20. Juni, konnte die erste Mannschaft der Wiesbaden Phantoms in ihrem vierten Saisonspiel mit 34:6 gegen die Franken Timberwolves ihren zweiten Sieg in der 2. Bundesliga einfahren.

Ein Sprichwort aus dem Mutterland des Footballsports sagt „Offense wins games, Defense wins Championships.“ Ein Meisterschaftsspiel war diese Partie gegen die Franken Timberwolves nicht, schon gar kein meisterliches, dennoch war der Sieg gegen das Tabellenschlusslicht in der zweiten Bundesliga Süd wichtig, wollen die Wiesbaden Phantoms nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben. Dass dem auch weiterhin nicht so ist, ist vor allem der starken Wiesbadener Defense zuzuschreiben, ließen sie doch keine einzigen Offensepunkte der Timberwolves zu.

Der Angriff der hessischen Footballer präsentierte sich an diesem ersten Heimspiel im Camp Lindsey / Europaviertel vor 520 Footballfans mit einer beeindruckenden aber traurigen Negativ-Bilanz von ihrer eher schlechteren Seite. 15 unvollständige Pässe, zwei Interceptions und vier Fumbles für insgesamt fünf Turn-Overs sprechen für sich. Zudem musste ganze vier mal das Punt-Team der Wiesbaden Phantoms aufs Feld, da dem Angriff kein weiterer First-Down gelang. Kein wunder also, dass Head Coach Michael Treber trotz des schmeichelhaften Ergebnisses von 34:6 alles andere als zufrieden mit seinen Spieler war und seiner Offense „die wohl schlechteste Saisonleistung seit langem“ bescheinigte.

Dabei lief zu Beginn der Partie gar nicht schlecht für die Footballmannschaft der hessischen Landeshauptstadt, konnten die Gastgeber doch schon früh in Führung gehen. Running Back Christian Tillmann lief den letzten Meter in die Endzone der Franken, nachdem die Offense fast über das komplette Footballfeld marschiert ist. Kicker Christoph Karl sorgte für den Zusatzpunkt.
Doch schon in der nächsten Angriffsserie kam die Ernüchterung. An der eigenen 35 Yard Linie warf Quarterback Frank Grimm gleich zu Beginn des zweiten Spielviertels den Ball in die Hände der Timberwolves Defense. Franken-Linebacker Salimir Mehanovic bedankte sich für dieses Geschenk mit dem Anschluss-Touchdown für die Gastmannschaft. Dank misslungenem Zusatz-Kick blieb den Gastgebern jedoch die knappe Führung von 7:6.
Geschockt von diesem Faux-Pas wollte der Wiesbadener Offense nichts mehr so richtig gelingen, egal ob Pass oder Lauf, die Phantoms kamen im weiteren Spielverlauf nicht einmal in die Nähe der Fürther Endzone.

Erst wieder die eigene Defense brachte den Angriff durch eine Interception von Defense-Back Stephan Edelmann zurück ins Spiel. Tief in der Spielhälfte der Franken wieder in Ballbesitz gekommen, war es ein leichtes für die Phantoms durch Full Back Michael Daub den Punktestand mit einem 3 Yards Lauf zu erhöhen.
Danach sah dann leider alles wieder gewohnt unkonzentriert und fehlerbehaftet aus. Den lang ersehnten Führungsausbau brachte kurz vor dem Pausentee erst die One-Man-Show von Wide Receiver und Vereinsheimkehrer Eddie Larkins. Nach einem Latheral-Pass von Quarterback Guido Reuels gelang es dem Ex-Rhein-Main Razorbacks Spieler dem frühen Tackle der gut agierenden Timberwolves Defense zu entkommen und erlief sich mit einem 65 Yards Sprint in die Endzone das 20:6.

Die Ansprache des unzufriedenen Head Coachs Treber in der Halbzeitpause blieb bei seinen Spielern anscheinend ungehört, den das dritte Spielviertel gehört eher in die Rubrik „Unterirdisch“. Von einer wiedererstarkten Phantoms-Offense keine Spur, Glück nur, dass auch die Gäste sich an dem Reigen des schlechten Angriffsspiel beteiligte. Das dritte Quarter war auf beiden Seiten eine Defense-Schlacht, welche auf beiden Seiten keine Punkte zuließ.

Im vierten und letzten Spielviertel wurde nahtlos an die schlechte Leistung angeknüpft. Marschierten die Phantoms endlich mal wieder über das komplette Feld, beendeten die Hessen diese Angriffsserie einen Meter vor der Endzone mit einem Fumble von Full Back Manuel Teppern, anstatt mit einem weiteren Touchdown.
Doch gegen Ende dieser unspektakulären Partie kamen die Gastgeber noch mal zum Zuge. Da die Franken immer wieder versuchten, den vierten Versuch auszuspielen, um doch noch das Spiel herumzureißen, kamen die Wiesbadener Footballer immer wieder in aussichtsreiche Feldpositionen. Wieder einmal war es Wide Receiver Eddie Larkins, der nach einem langen Pass von Quarterback Guido Reuels die Endzone der Gäste fand. In der darauffolgenden Angriffsserie konnte dieser Ausnahme-Athlet gar das Tripple für sich verbuchen.
Nach einem gefangenem 15 Yards-Pass, war es die gute Blockarbeit von Tight-End Jörg Cappel, welche den Weg zu Larkins dritten Touchdown frei machte.

Am Ende der Partie stand dann das für die Wiesbaden Phantoms sehr schmeichelhafte Ergebnis von 34:6. Doch trotz des zweiten Sieges und dem damit schon fast sicheren Verbleib in der in der zweiten Bundesliga war nach dem Spiel von Siegesstimmung keine Spur. Zu sehr war man sich bewusst, dass man sich in dieser Heimspielpremiere im Camp Lindsey alles andere als gut präsentiert hat, und noch mehr, dass man mit diesen gezeigten Leistungen im Kampf um die Footballkrone im Rhein-Main-Gebiet keine Chance hat. Und am kommenden Samstag, den 26. Juni, erwartet man im Camp Lindsey die Darmstadt Diamonds zum Derby.