Mitteilung von Stuttgart Scorpions vom 17.05.2004

USA Gladiators gewinnen Charity Bowl gegen Stuttgart Scorpions 24:13

15.05.04 In einem auf beiden Seiten stark lauforientierten Spiel konnte die Scorpions-Offense vor 1.340 Zuschauern wenig Akzente setzen. Zu viele Ballverluste verhindern längere Auftritte. Die Defense zeigte eine solide Leistung und konnte mit einem Fumble-Return-Touchdown durch Jasson Scott zum Score beitragen.

Die Veranstaltung wurde durch die Sängerin Karin Simon eröffnet, die a capella beide Nationalhymnen sang. Und gleich im ersten Drive der Gladiators konnte die Scorpions-Defense durch Jasson Scott eins der Highlights des Spiels auf heimischer Seite setzen: Nachdem er schon zwei Tackles im Offense-Backfield der Gäste für –30 yd anbringen konnte, eroberte er einen Fumble auf der eigenen 18yd-Linie und stoppte erst 82yd später in der gegnerischen Endzone. Nach dem PAT durch Roland Doleschan stand es so zunächst 7:0. So konnte die Defense gleich auf dem Feld bleiben. Die Gladiators konnten sich über Läufe, vor allem #1 R.Jenkins bis an die Scorpions-20yd-Linie vorarbeiten, mussten sich dann aber mit einem Fieldgoal zum 7:3 zufrieden geben. Der erste Auftritt der heimischen Offense war nur von kurzer Dauer. Nach einem starken Lauf von Tony Avella über 18yd verlor Daniel Urban durch Fumble den Ball an die Gäste. Und die Defense zeigte sich weiterhin aufmerksam: Einmal durch ein Team-Tackle im Backfield durch Andreas Mecherlein und Joachim Hölker. Hölker stoppte zusätzlich nach einem Pass im 3.Versuch direkt den Empfänger. So wechselte das Angriffsrecht durch Punt.

Inzwischen war das 2.Quarter angebrochen. Die Scorpions-Offense arbeitete sich in gewohnter Weise durch Läufe über Avella, Correll und Urban über das Feld. Einem der seltenen Pässe von QB Patrick Fajfr blieb allerdings der score-verdächtige Erfolg versagt. Über 30yd flog der Ball zu dem völlig frei hinter der Verteidigung der Gladiators aufgetauchten Marc Correll. Und konnte von diesem nicht unter Kontrolle gebracht werden. Kurze Zeit später wechselte der Ballbesitz durch Punt von Sascha Wurster. Vor allem über den hünenhaften Keone Coleman ging nun der Laufangriff der Gäste aus Übersee. Dieser konnte oft nur mit Teamtackles, namentlich durch Joachim Hölker, Dirk Koslowski, Andreas Mecherlein und Michael Rendsburg gestoppt werden. Die ebenfalls raren Pässe von QB Josh Black waren meist unvollständig. Einer der „gefährlichen“ konnte von Hubert Fleck abgewehrt werden. Mit der knappen 7:3 – Führung gingen die Teams in die Pause.

Gleich zu Beginn des 3.Spielviertels brachte Tony Avella durch einen Fumble beim Kickoff-Return die Gladiators-Offense aufs Feld. Und die arbeitete sich zwar mühselig, aber unaufhaltsam bis an die 6yd-Line der Scorpions vor. Zwar konnte Jasson Scott mit einem Tackle für –3yd noch einmal für Entlastung sorgen. Doch durch den verletzungsbedingten Ausfall von Matthias Mecherlein just zu dieser Zeit nutzte Ricky Jenkins einen Stellungsfehler des eingewechselten Sebastian Freiwald, um durch Lauf die Gäste erstmals in Führung zu bringen. Mit dem erfolgreichen PAT stand es nun 7:10. Ungeachtet dessen lief der Angriff der Scorpions vielversprechend durch Läufe von Urban, Avella, Correll und Daniel Schnellhardt zügig über vier 1st Downs. Doch auch dieser Drive endete durch Fumble von Schnellhardt an der gegnerischen 35yd-Linie. Die Defense konnte allerdings die Scharte erneut auswetzen, denn auch die Gäste trennten sich schnell durch Punt vom Angriffsrecht. Wie auch die Scorpions, die nun vorrangig Ahmad Spidle einsetzte, der sich nicht entscheidend durchsetzte. Bereits der 4.Versuch endete auch hier mit einem Punt. Die Scorpions setzten nun zunehmend Backups ein. Was sich sofort rächte: Ricky Jenkins erhöhte durch einen Lauf über 41yd für seine Farben (inkl. PAT) auf 7:17. Hier muss angemerkt werden, dass der „zweite Anzug“ der Scorpions sowohl im Angriff als auch Verteidigung noch nicht passt!

Nach zwei wenig raumbringenden Laufspielzügen gelang den Scorpions im bereits angebrochenen 4.Quarter mit einem Traumpass von QB Patrick Fajfr über 30yd auf TE Sascha Wurster der Anschluss zum 13:17 (TPC nicht erfolgreich). Die Verteidigung der Gladiators war zu weit nach vorne gerückt und Wurster konnte ungehindert seine Route in die Endzone laufen und brauchte den Ball „nur“ zu fangen.
Nun witterten die Scorpions und deren Fans wieder Morgenluft. Denn die Defense hielt wieder – hier zeichnete sich vor allem LB Oliver Metzger aus – und zwang die Gladiators zum Punt. An der eigenen 8yd-Line startend sollte wohl die Brechstange herausgeholt werden. Der erste Pass war noch incomplete, der zweite landete in den Armen des Gäste-Verteidigers Dewey Ross, der dieses Geschenk prompt zum 13:23 in die Scorpions-Endzone zurücktrug. Mit dem PAT zum 13:24 stand das Endresultat fest.
Weniger schön war der Auftritt von Stuttgarts zweiten Quarterback Günther Michel: Gegen Ende eines kurzen Drives wurde der älteste und erfahrenste Spieler der Scorpions, der sich wohl mit seinen eigenen Worten mit den Schiedsrichtern anlegte, des Feldes verwiesen. Somit steht er zumindest zum ersten Punktspiel gegen die Dresden Monarchs der Mannschaft nicht zur Verfügung.
Das Spiel war entschieden. Die USA Gladiators scheiterten am Ende ihres letzten Drives mit einem Fieldgoal-Versuch und das Spiel endete kurz nachdem die Scorpions in den Angriff gekommen waren.

Headcoach Andreas Wengertsmann resümierte nach dem Spiel denn auch etwas angesäuert: „Es läuft noch nicht so rund, wie wir uns erhofft haben. Die letzte Konsequenz hat bei einigen Spielern gefehlt. Wir haben vor allem neue Spielzüge getestet und haben auch noch nicht alles gezeigt. Der heutige Gegner war ein anderes Kaliber als in den beiden vorangegangenen Vorbereitungsspielen. Daher ist es vielleicht gar nicht so schlecht, dieses Spiel verloren zu haben.“

Der Offense-Coordinator der USA Gladiators verglich die beiden US-Teams, die hier in Stuttgart gespielt haben: Die einen kamen hierher „to have fun“, wir kamen „to play football“.

Nun steht es also im Vergleich Stuttgart Scorpions vs. USA-Teams 1:1. Vielleicht gibt es in der Zukunft eine weitere Gelegenheit, den Charity Bowl mit einem Team aus dem Mutterland des Football auszutragen. Denn immerhin dient das Ganze ja auch einem guten Zweck: In diesem Jahr geht die Spende der Scorpions an die Aktion „Herzenssache“.