Mit Omar Hashw und Lukáš Bočkay konnten die Marburg Mercenaries gleich zwei Schwergewichte für die Offenseline verpflichten.

Die Spieler in der Offenseline werden auch als „unsung heroes“ bezeichnet, da sie nie so im Rampenlicht stehen wie die anderen Offense Spieler. Dabei sind diese Spieler der wichtigste Teil für einen funktionieren Angriff. Das sieht auch Marburgs Headcoach Joe Sturdivant so: „Für mich sind die 5 Linespieler die wichtigsten Spieler im Angriff. Die Schlacht wird immer an der Linie gewonnen. Ohne funktionierende können wir kein Laufspiel aufbauen und der Quarterback hat keine Zeit für sein Passspiel. Mit Moritz Schmidt, Martin Aab, Robin Siebert, David Stein und einigen weiteren Talenten haben wir schon gute Spieler für diese Positionen. Aber ich möchte mit 12 – 15 O-Linern in die Saison gehen und viel rotieren, da brauchen wir solide Verstärkungen“.

Durch seine Tätigkeit für die IMG Academy verfügt Sturdivant über ein weit verbreitetes Netzwerk von NFL- und CFL Scouts. Und diese haben ihm auch diese beiden Spieler empfohlen.

Omar Hashw ist in Österreich geboren, seine Familie kommt aus Ägypten. Er ist etwas über 2 Meter groß und 155 kg schwer. Dennoch ist er sehr schnell und beweglich, was auch Sturdivant schätzt: „Er wird uns mit seiner Power sowohl im Lauf- als auch Passspiel eine große Unterstützung sein. Omar kam bereits Ende Januar nach Marburg, um die komplette Vorbereitung mitmachen zu können.“

Hashw kam über Fussball, Basketball und Boxen zum American Football. Angefangen hat er in Österreich bei den Carinthian Lions, dann ging es in den USA mit seiner Karriere an der Suffield Academy und dem Merrimack College weiter. Mehrfach wurde er als Lineman of the Year sowie Offense Player of the year und MVP nominiert: „In Marburg möchte ich mich zum bestmöglichen Athleten entwickeln, der ich werden kann und ein Leader für die O-Line werden.

Lukáš Bočkay ist ebenfalls zwei Meter groß und bringt 135 kg auf die Waage.  Er kommt aus der Slowakei und war für sein Land 2016 bei der Rugby U18 Europameisterschaft dabei. Mit American Football begann er 2017 in seiner Heimatstadt Bratislava bei den Monarchs. 2018 spielte er in Finnland bei den Seinäjoki Crocodiles. Dort fiel er mit seinen Leistungen der St. Marys University in Kanada auf, welche ihm ein Stipendium anbot. Aufgrund seiner Familie ging er dann doch nicht nach Kanada, trainierte bei den Ingolstadt Dukes und war 2019 Anschieber im Bob – Nationalteam.

Sturdivant ist von Bočkay überzeugt: „Ich kenne seine Trainer aus Bratislava, die immer noch von ihm schwärmen. Das er als Anschieber im Bob – Nationalteam ausgewählt wurde, beweist seine besondere Athletik. Mit ihm haben wir in Europa ein bislang verstecktes Juwel gefunden, welches wir mit entsprechendem Training zu einem Diamanten formen können.“

Dafür soll auch O-Line Coach James Yock mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung sorgen, der sich in dieser Saison erstmal in Vollzeit um das Training und die Ausbildung der O-Liner kümmern wird.

Auch Sportdirektor Michael Dalkowski freut sich über diese beiden Verpflichtungen: “In der letzten Saison hatten wir auf dieser Positionsgruppe nicht genügend Tiefe, dort mussten wir aufrüsten. Besonders für das starke Laufspiel, welches wir in dieser Saison über unseren Runningback Import Marcus Cox installieren wollen. Die beiden Jungs haben uns durch ihre Vita und die persönlichen Gespräche absolut überzeugt, dass sie die gewünschte Verstärkung sein werden“.

Und wer weiß, vielleicht werden nach dieser Saison dann auch die Namen der Helden auf der vordersten Angriffslinie den Marburger Fans bestens bekannt sein.

Jetzt ging es für die Mercenaries am Wochenende erst einmal ins Minicamp im Georg-Gaßmann-Stadion in der Leopold-Lucas-Straße 46B in 35037 Marburg. Dazu waren auch neue Spieler herzlich eingeladen.

Beide Tage starten mit einem Meeting von 9 bis 10 Uhr, bevor es am Samstag nach einem gemeinsamen Mittagessen bis 16:15 Uhr und am Sonntag bis 12:15 ans Training geht. Interessenten können ohne Voranmeldung erscheinen, sollen aber Helme und Pads mitbringen.

Bildquellen: Sebastian Leis / Redvisionmedia

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