Samstagnachmittag war Derbytime im Höhenberger Sportpark. Die Cologne Crocodiles durften nach drei Jahren endlich wieder das ewig junge rheinische Derby gegen die wieder in die erste Liga aufgestiegenen Düsseldorf Panther bestreiten. Zwar reisten die Gäste aus der Landeshauptstadt mit fünf Niederlagen aus fünf Spielen an. Jedoch waren auch die Crocodiles nach dem harten Anfangsprogramm und bereits wieder namhafter verletzungsbedingter Ausfälle auch erst einmal in den vergangenen fünf Spielen letzte Woche auswärts in Kiel siegreich. Doch Derbies sind halt eigenen Gesetzen unterlegen und schreiben häufig ihre eigenen verrückten Geschichten. So sollte, die mit 2.283 Zuschauern auch an diesem Tag gut gefüllten Tribünen –u.a. mit unzähligen Helden vergangener Tage aus beiden Lagern –das besondere Feeling nicht verborgen bleiben.

Den Münzwurf gewonnen, entschieden sich die Gäste für das Angriffsrecht in der zweiten Hälfte und so stand die Kölner Offensive zuerst auf dem Feld. Doch weder Kölns US Spielmacher Conor Miller noch sein gegenüber Landsmann Christian Strong vermochten es im ersten Spielviertel ihre Mannen gegen die jeweils sehr gut eingestellten Verteidiger auf beiden Seiten gewinnbringend in Szene zu setzen. Wie verbissen die Partie geführt wurde, zeigte sich bereits in dieser frühen Phase durch Nicklichkeiten auf beiden Seiten, die von der souveränen Schiedsrichtercrew um Hauptschiedsrichter Torsten Nabinger im gesamten Spielverlauf vermehrt geahndet werden mussten. Aus Sicht der Crocodiles wurde dieses Viertel jedoch trotzdem vielleicht zum Schlimmsten der Saison. Mit Colby Goodwyn musste der wahrscheinlich beste Runningback in der GFL verletzt vom Platz. Mit Verdacht auf eine Knieverletzung wurde er zunächst lange auf dem Feld, danach an der Sideline und dann im Krankenhaus untersucht und behandelt. Eine genaue Diagnose steht noch aus. Aber natürlich wird dieser Ausnahmeathlet, der hoffentlich bald zurückkehren wird, dem Kölner Angriff fehlen. An dieser Stelle auch die besten Genesungswünsche an diesen sympathischen Sportsmann.

Die Verletzung von Colby lähmte die Kameraden in ihrem Spiel zunächst sichtlich, bevor die sogenannte und doch so wichtige „zweite und dritte Garde“ in die Presche springen konnte. Doch nun im zweiten Spielabschnitt sollte das Spiel an Fahrt aufnehmen, und wie. Zunächst zwang die eigene Verteidigung den Gegner erneut zu einem Befreiungspunt. Dieser wurde dann sensationell von Kölns Eigengewächs Denis Dauben weit in die Hälfte der Gäste zurückgetragen. Die ersten Punkte des Abends erreichte Spielmacher Conor Miller mit einem mustergültigen Pass auf seinen US Empfänger Jake Isabel zur überfälligen 7:0 Führung. Doch auch wenn die Panther zunächst gestoppt werden konnten. Die Kölner Runningbacks Dean Tanwani, Carmelo Insalaco und André Frisch sowie ihre Receiver Kollegen Ramin Akhlaghi, Dominic Gröne und Ruben Delgado wurden nun immer häufiger von Miller in Szene gesetzt und so langsam zeigten die Hausherren ihre Überlegenheit trotz und gerade wegen des Ausfalls ihres Toprunners. Doch noch sollten weitere Punkte fehlen. Stattdessen, auch durch einen unerlaubten Griff ins Gesichtsgitter begünstigt, glichen die Panther zunächst mit einem sehenswerten Pass in die Endzone und anschließendem erfolgreichen Kick zum 7:7 aus. Doch auch die Panther ließen in ihrer Intensität und Rivalität nicht nach und ermöglichten es ihrerseits ebenfalls durch zunächst eine Passbehinderung mit anschließendem unsportlichem Verhalten, in aussichtsreicher Position Dean Tanwani für wenige Meter in die Endzone zur erneuten Führung der Gastgeber laufen zu lassen. Nach ebenfallserfolgreichem Zusatzkick von Dominic Gröne stand es nunmehr 14:7 für die Kölner. Doch dieses turbulente Viertel sollte es weiter in sich haben. Die Panther gestoppt, wurdeerneut Tanwani mit dem Ball geschickt und Gröne und Akhlaghi mit Pässen bedient. Abgeschlossen wurde der Drive dann letztlich unter den Augen von Co-Moderator Jan Stecker mit einem Quarterback-Sneak von Conor Miller zum 21:7. Doch damit noch nicht genug in diesem verrückten Quarter. Die Panther kamen bei 2:10 Minuten verbleibender Spielzeit in der Halbzeit erneut durch Strafe auf Strafe gegen die Crocodiles begünstigt mit einem Pass von Strong auf Robin Ostermeier über 12 Yards zum 21:14 Anschluss. Doch die Domstädter erhielten bei immer noch 1:12 Minuten zu spielen nochmals den Ball. Zum Ende der Halbzeit nutzte Miller die Zeit, um letztlich mit einem 18 Yards Pass auf Ramin Akhlaghi zum 28:14 Halbzeitstand abzuschließen.

Nach Wiederanpfiff stoppte die von Kölns Headcoach und Defense Koordinator Patrick Köpper geleitete Defense um den überragenden Richard Grooten, Marius Riepe, David Rahier und ihre Kollegen zunächst erneut die Düsseldorfer Angriffsbemühungen. Als Höchststrafe wurde dann auch noch der Snap zum Befreiungsschlag hinter die Endzone zum Safety gesnapt. Nicht nur, dass Köln weitere zwei Punkte zum 30:14 verdiente. Das Angriffsrecht ging ebenfalls erneut an die Gastgeber. Der eigene Angriff wurde dann jedoch an der 38 Yard Linie der Gäste nach drei Versuchen gestoppt. Beim vierten Versuch und Inches war es dann erneut Dean Tanwani, der unnachahmlich direkt in die Endzone zum weiteren Touchdown lief und die Führung auf 37:14 ausbaute. Abschließend kamen die Crocodiles ohne eine weitere Chance für die Gäste noch zu einem Fieldgoal Versuch, der jedoch aufgrund einer misslungenen Ballübergabe scheiterte.

So wurden zum letzten Mal an diesem Abend die Seiten gewechselt. Wenngleich das Spiel entschieden zu sein schien, sollte es weiterhin turbulent bleiben. Zunächst gelang der dieses Malvon weiterem Verletzungspech verschonten Verteidigung der Kölner einen Pass von Panther Spielmacher Strong abzufangen. In der Folge bauten die Gastgeber ihre Führung durch einen 22 Yards Lauf von Carmelo Insalaco auf 44:14 aus. Den nachfolgenden Drive konnten dann ihrerseits die niemals aufgebenden Gegner mit einem Pass von Strong auf Feli Manoka über knapp 30 Yards zum 44:21 Endstand abschließen. Nachdem die bereits durch mehrere Back-Ups ersetzte Kölner Offense nicht mehr weiter zu Punkten gelang, durfte der Gästeangriff nochmals ran. Bei :53 Sekunden verbleibender Spielzeit konnte dann jedoch ein letzter Pass von Panther Spielmacher Strong abgefangen und die Uhr auslaufen gelassen werden.

Headcoach und Defense Koordinator Patrick Köpper erwähnte nach der Partie, dass man den Charakter eines Derbies erneut gespürt habe. Er lobte den gezeigten Einsatz der nach der Verletzung von Colby Goodwyn sehr wichtigen „Nachrücker“ und warnte zugleich vor dem nächsten Gegner, die bestimmt aus der aus ihrer Sicht vielleicht überraschenden Überlegenheit der Crocodiles im Hinspiel gelernt haben dürften.

Nächste Woche geht es für das Team der Crocodiles zu Hause erneut gegen die Kiel Baltic Hurricanes. Beim letzten Auswärtsspiel holte man bei diesen mit 28:48 den so wichtigen ersten Saisonsieg. Kick-Off in Höhenberg wird am 15.06.2019 um 17:00 Uhr sein/Einlass um 15:30 Uhr

 

Redaktion: Snake H. Wolters.
Copyright/Bildmaterial: Footballpix

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