Eine Woche nach dem Season Opener in Schwäbisch Hall startet die GFL-Saison 2019 nun für fast alle der übrigen Vereine. Sieben Partien stehen am ersten Mai-Wochenende auf dem Programm. In sämtlichen Testspielen erfüllten die GFL-Vertreter im Grunde die Erwartungen und fast überall präsentierten sich die Mannschaften als gut aufeinander eingespielt. In den freundschaftlichen direkten Vergleichen von Erstligateams untereinander gab es ebenso resultatsmässig keine wirklichen Überraschungen.

Die Überraschungen hat sich die GFL also wohl für die eigentliche Saison aufgespart. Geradezu garantiert ist eine solche am 4. Mai in Potsdam. Denn egal wie das Auftaktspiel der Potsdam Royals gegen die Hildesheim Invaders ausgehen wird – es wird auf der einen oder anderen Seite für Verblüffung sorgen. Die Potsdamer hatten als Aufsteiger schon 2018 energisch an die Tür zu den Playoffs angeklopft. Nun haben sie sich weiter verstärkt, zum Beispiel mit Receiver Keevan Lucas (zuletzt Philadelphia Eagles) und Running Back Gennadiy Adams, an dem die Minnesota Vikings einst interessiert waren, mit Angreifern, die nur knapp eine NFL-Karriere verpassten.

Auf der Gegenseite bei den Hildesheim Invaders sorgt dafür das GFL-Comeback von Quarterback Casey Therriault für größte Hoffnungen. Im Gefolge des ehemaligen Braunschweiger Meisterspielmachers sorgten eine ganze Reihe namhafter Zugänge schon einmal für einen heißen Hildesheimer Winter. Neben Therriault haben Namen wie Anthony Dablé-Wolf, Joseph LeBeau, Nathaniel Morris oder Mamadou Sy den Klang, wie man ihn mit Fug und Recht mit dem German Bowl verbindet. So treffen hier also zwei kaum mehr geheime „Geheimfavoriten“ gleich im ersten Spiel aufeinander und dürften für den ersten Akzent in einem dieses Jahr wohl besonders nervenaufreibenden Playoff-Rennen im Norden sorgen.

In der GFL Süd steht am 5. Mai mit dem Duell des Vorjahreszweiten und Vizemeisters Frankfurt Universe gegen das Ex-Team seines Head Coaches Brian Caler eine ähnlich richtungweisende Angelegenheit an. Letztes Jahr kassierten die Allgäu Comets zwei herbe Niederlagen gegen die Frankfurter, belegten aber immerhin Rang drei direkt hinter ihnen in der Abschlusstabelle. Dies macht sie auch in diesem Jahr zu einem der ersten Anwärter darauf, den Frankfurtern möglicherweise nicht nur näher zu kommen, sondern sie vielleicht sogar bezwingen zu können. Universe scheiterte in einer an allen Fronten zur Kraftanstrengung geratenen Saison 2018 nur hauchdünn um ein Field Goal am großen Ziel der Meisterschaft. 2019 wäre die Gelegenheit nun eigentlich günstig, am 12. Oktober in der Commerzbank-Arena in der eigenen Stadt den nächsten Schritt zu machen. Allerdings: Der Kader, mit dem man 2018 vieles von Rang und Namen versammelt hatte, ist Geschichte. Das personell umbesetzte Team wird sich im ersten Saisonspiel erst einmal völlig neu bewähren müssen.

Überraschungspotenzial ergibt sich auch in München. Dort gastiert am Samstag mit den Kirchdorf Wildcats das Team, das zu Beginn der letzten Saison als Aufsteiger für eine Reihe kleinerer Sensationen gesorgt und später mit dem Triumph eben bei den Munich Cowboys den eigenen Saisonhöhepunkt gesetzt hatte. Dieses Jahr meint der Spielplan es nicht ganz so gut mit den Kirchdörfern, die drei ihrer ersten vier Spiele auswärts bestreiten und dazwischen gegen Meister Schwäbisch Hall ranmüssen. Letztes Jahr konnte man im Dantestadion schon ohne Druck und ohne wirkliche Relegationssorgen aufspielen. Ob es noch einmal mit einem solchen Coup funktionieren kann, wenn dieses Bayern-Derby unter anderen Voraussetzungen und als Saisonauftakt gespielt wird?

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