Eine starke Mischung aus jungen Spielern und erfahrenen Haudegen

Beim Blick auf ihre Gegenspieler, den im Schnitt circa 130 bis 140 Kilogramm schweren Offensive Lineman, wissen die Männer der Defense Line, was kommen wird. Ein, zwei kräftige Schritte setzen, dann folgt der erste Kontakt. Die Stellung muss gehalten werden. Selber Druck aufbauen und keine Lücken öffnen lassen, ist das Gebot der Stunde. Während die Offensive mit aller Kraft versucht den Quarterback zu schützen oder Lücken für den Runningback zu blocken, gilt es zuzupacken. Sie sind die erste Linie der Verteidigung. Dauerdruck ist das Geschäft der Defense Line. In 40, 50 Spielzügen läuft das stets Gleiche doch auch immer wieder anders. Eine unglaubliche körperliche Leistung. Schwerstarbeit, im wahrsten Sinn des Wortes.

Trotz ihrer immensen Bedeutung werden die Defense Lineman, ähnlich wie die Offensive Liner, all zu gerne übersehen. Nur in wenigen Momenten, wenn sie den gegnerischen Quarterback erreichen, tolle Tackle setzen oder Bälle aus der Luft herunterschlagen, werden sie vom Publikum gefeiert. Dabei hätten Spieler wie Marcel Fürst, viel öfter den Applaus verdient. In der Mitte der ersten Verteidigungslinie stellt sich der 115 Kilogramm schwere und 1,95 große D-Liner an der Seite von Vincent Kanig, dem mit 145 Kilogramm schwersten und mit über 2 Metern größten Defense Liner, unerschrocken in den Weg der gegnerischen Offensive. Diese beiden Ankerpunkte sind das Maß, an dem sich junge Spieler wie Leonardo Matassini oder Hans Wagner  aus der eigenen U19 Mannschaft messen sollen. Die beiden Nachwuchsspieler zählen zu den Hoffnungsträgern bei den Dresden Monarchs. Sie müssen ihre Erfahrungen in der GFL sammeln und noch athletischer werden. Auch um den extrem hilfreichen Wettkampf in dieser Positionsgruppe weiter anzufachen. „Unsere D-Line hat ein riesiges Potenzial. Ich erwarte mir viel von den Jungs und glaube, dass sie zu den besten Linien der Liga wachsen können, wenn sie alles geben“, motiviert Dresden Cheftrainer Ulrich Däuber.

Denn mit Paul Seemann, Hans Plam, Michael Trojan und Benjamin Poppitz stehen weitere starke Männer, alle um die 110 Kilogramm und um die 1,90 Meter groß, für die Rotation zur Verfügung. Keiner dieser Spiele kann alleine bis zu 50 Spielzüge bewältigen. Nur zusammen kann die große Aufgabe gelingen. „Bei der Defense Line ist es wie mit jeder Kette. Sie ist nur so stark, wie das schwächste Glied. Wir sind daher sehr froh, diese starke Gruppe in unseren Reihen zu wissen. Ich hoffe, sie wird in diesem Jahr einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne machen“, so Däuber. Ob Jannik Stanke, ein junges Spieler aus Bayern, oder Jonny Weisel in ihrer Premierensaison hier Einsatzzeit erhalten, wird sich zeigen. „Beide sind bislang unbeschriebene Blätter für mich, auf die ich aber sehr gespannt bin“, gibt Dresdens Cheftrainer offen zu.

Ebenfalls neu hinzu kommt der 26-jährige Alex Haldane. Der 1,84 m große und 110 kg schwere Brite wird in der Defense Line für viel „Druck“ sorgen und so die gesamte Positionsgruppe antreiben. Alex Haldane hat 2017 in der finnischen Maple Leage gespielt und war 2018 in Schweden bei den Carlstadt Crusaders unter Vertrag. Davor hat Alex Haldane zehn Jahre an in Großbritannien gespielt wo er mit den London Warriors fünf Meisterschaften gewonnen hat und ein fester Bestandteil der Britischen National Mannschaft war.
 
Zusammen mit dem bereits hart trainierenden deutschen Kader darf man gespannt sein, was in dieser GFL-Spielzeit im Bereich der Defense Line entsteht. Die Hoffnung ist groß, dass diese Positionsgruppe aus ihrem Schattendasein ausbricht. Sacks, Tackle und heruntergeschlagene Passversuche der Gegner dürften dann bejubelt werden.

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