Elmshorn, 05. Dezember 2018 – „Mit Ivo Kolbe und Andreas Nommensen habe ich noch bei den Hamburg Blue Devils zusammengespielt. Ich kenn viele weitere Jungs. Elmshorn hat viele kompetente Leute, ein gutes Programm. Das Team wird auch richtig gut sein. Mich reizt die Herausforderung, den Aufstieg in die GFL in Angriff zu nehmen“, sagt Matthias Ude (46). 1992 ging er mit einem Kumpel zu einem Probetraining der Quickborn Destroyers. „Ich bin quasi ab diesem Zeitpunkt hängengeblieben“, sagt der Tornescher. Die Karriere als Linebacker begann.

Das musste auch der heutige Pirates-Headcoach Jörn Maier erfahren: „Wir haben mir den Pirates zweimal keine Sonne gegen Quickborn gesehen. Ich war Runningback. Und Ude hat mich als Linebacker schon mehrfach erfolgreich zu Boden gebracht.“ Ein Jahr später war der technische Angestellte eines Holzverarbeitungsbetriebs dann Teil der Hamburg Blue Devils. Es folgten zwei deutsche Meistertitel, drei Eurobowl-Meisterschaften und ein zweiter Platz mit der deutschen Nationalmannschaft bei einer Europameisterschaft. „Er ist ein Spieler, den man wirklich als Devils-Legende bezeichnen kann“, freut sich Maier auf die Zusammenarbeit mit seinem neuen Coach. 1999 war Ude zudem einer der ersten Europäer in der von US-Amerikanern dominierten NFL Europe und trat für Düsseldorf Rhein Fire an. „Da nimmst du als Spieler von deinen Teamkollegen und deinen Coaches natürlich jede Menge mit“, so Ude. Dieses Wissen gibt er nun an die Zweitliga-Footballer der Elmshorn Fighting Pirates weiter. „Als Spieler hat er große Erfolge gefeiert. Als Coach macht er nun bei uns seine ersten Schritte“, sagt Headcoach Maier. Ude wird dem Linebacker-Coach Fabian Adler assistieren.

Neu im Coaching Staff der Freibeuter ist zudem auch ein bekanntes Gesicht der Pirates. Wide Receiver Philipp Schulz (30) hat nach einer Saison als Spieler, die mit einem Kreuzbandriss ein vorzeitiges Ende fand, seine aktive Laufbahn beendet und wird künftig Stefan Mau, Coach der Wide Receiver und Quarterbacks, unterstützen. Der Lehrer an einer Waldorfschule hat ebenfalls noch keine Erfahrung als Trainer. „Schulzi ist Pädagoge und schafft es, mit seiner Art immer einen guten Draht zu den Leuten aufzubauen“, ist Maier gespannt, welche Entwicklung der erfahrene Spieler nun abseits des Feldes nimmt.

Erstmals in der Clubgeschichte, die 1991 ihren Ursprung fand, gibt es zudem eine Fachkraft für den Athletik-Bereich, die den Spielern Beine macht. Die Hamburgerin Jennifer Thees (32) hat im Zuge des Hallentrainings schon als Athletik-Trainerin ihre schweißtreibende Arbeit aufgenommen. „Alle Spieler, die schon mit ihr bei den Hamburg Huskies zusammengearbeitet haben, sind voll des Lobes. Ihr Ziel ist es, uns zum athletischsten Team der GFL 2 zu machen“, sagt Headcoach Maier. Es liegt nah, dass dies auch gelingen könnte. „Ich trainiere fünf bis sechs Tage die Woche. Ich beschäftige mich in meiner Freizeit eigentlich ausschließlich mit Sport und meiner persönlichen Weiterentwicklung. Durchschnittliche Leistung zu erbringen ist für mich selbst inakzeptabel. Für mich ist das mehr Lifestyle statt Beruf“, umschreibt Thees ihren Sportenthusiasmus. Die Barmbekerin war 2015 in der GFL für die Huskies in den Bereichen Spielerbetreuung und Statistik tätig. 2016 war Thees im US-Bundesstaat Virginia, dort liegen ihre familiären Wurzeln, bei den New River Nitros als Athletik-Coach tätig. In den vergangenen beiden Spielzeiten war die Sozialarbeiterin und Personal-Trainerin im Studio EMS in Ottensen, Geschäftsführer ist Pirates Linebacker Daniel Laporte, dann wieder in die Fitness-Arbeit bei den Huskies eingebunden. „Der erste Kontakt ist durch meine Arbeitskollegen Daniel Laporte und Nassim Amroun entstanden, weil ich im Sommer bei den Spielen in Elmshorn zugeguckt habe. Ich wurde immer freundlich empfangen, also wurde meine Präsenz immer regelmäßiger. Letztendlich hat mich Sportdirektor Max Paatz dann ins Boot geholt“, erzählt Thees. Viele Spieler kennen sie bereits, generell ist sie als weiblicher Athletik-Coach aber nach wie vor eher ein Exot im Football. „Dass ich bei dem einen oder andere auf zweifelnde Blicke stoße, ist okay für mich. Da stehe ich einfach drüber. Ich glänze dann durch Leistung und Fachwissen“, sagt der Fan der New York Giants.

Insgesamt stehen ganze zwölf Coaches den Pirates-Spielern für die Saison in der GFL 2 zur Verfügung. „Gutes Coaching ist für Spieler wie Verein gleichermaßen eine Investition in die Zukunft. Gerade in einer Region wie Hamburg, die seit Jahren unzählige, junge Talente hervorbringt, ist es mir wichtig, dass wir uns dieser Herausforderung stellen und in Elmshorn Schritt für Schritt weiter an unseren Strukturen arbeiten“, sagt Pirates-Sportdirektor Paatz. Gerade erfahrene neue Coaches wie Joe Roman (Defensive Backs) oder auch Jan-Hendrik Wohlers (Special Teams) werden mit ihrem Wissen weiterhelfen: „Ihr Know-How hilft nicht nur der GFL2-Mannschaft, sondern dem gesamten Verein. Ich freue mich sehr darauf.“

 

Text: Fiete Möldenstein

Foto: Michael Suhl

 

Über die Fighting Pirates:

Die Fighting Pirates wurden 1991 als Abteilung des EMTV gegründet. Insgesamt treten vier Football-Teams in den Altersklassen „Herren“, „A-Jugend“, „B-Jugend“ und „C-Jugend“ bei Meisterschaften an. Erfolge feierten die Footballer mit dem Gewinn der Oberligameisterschaft 1997, 2003, 2011 und der Verbandsligameisterschaft 2002. In 2017 gelang ihnen die Regionalliga Meisterschaft und der Aufstieg in die German Football League 2. Außerdem tragen die Footballer alljährlich den American Day aus – die Spiele gelten als Zuschauermagneten in Elmshorn. Alle Heimspiele finden im Krückaustadion statt.

 

Elmshorn Fighting Pirates
Über die Fighting Pirates: Die Fighting Pirates wurden 1991 als Abteilung des EMTV gegründet. Insgesamt treten vier Football-Teams in den Altersklassen „Herren“, „A-Jugend“, „B-Jugend“ und „C-Jugend“ bei Meisterschaften an. Erfolge feierten die Footballer mit dem Gewinn der Oberligameisterschaft 1997, 2003, 2011 und der Verbandsligameisterschaft 2002. In 2017 gelang ihnen die Regionalliga Meisterschaft und der Aufstieg in die German Football League 2. Außerdem tragen die Footballer alljährlich den American Day aus – die Spiele gelten als Zuschauermagneten in Elmshorn. Alle Heimspiele finden im Krückaustadion statt.

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