Nach zwei Niederlagen in der letzten Saison haben sich die Dresden Monarchs am Samstag gegen den Dauerrivalen, die Kiel Baltic Hurricanes, durchgesetzt. Beim großen SPARASSEN-GAMEDAY im DDV Stadion vor 7.100 Fans gewannen die Königlichen verdient mit 56:21 (7:7/21:7/14:0/14:7).

Traumatmosphäre beim SPARKASSEN GAMEDAY in Dresden – Wie jedes Jahr ziehen die Dresden Monarchs für ein Spiel um vom heimischen „Heinz-Field“ in das große Stadion neben dem Großen Garten im Herzen der Stadt. Reichlich 7.100 Fans, Attraktionen rund ums Stadion für die ganze Familie, bestes Sommerwetter – und ein attraktives Spiel auf dem Rasen mit viel Hin und Her und Auf und Ab. Und vor allem mit jeder Menge Touchdowns!

Schon letztes Jahr waren die Canes aus Kiel bei diesem Spektakel die Gäste – und spuckten den Monarchs ausgerechnet beim Jubiläumsspiel gehörig in die angesetzte Festtagssuppe. Entsprechend motiviert waren die Gastgeber in diesem Jahr. Dresden begann mit viel Schwung: Gleich den ersten Drive der Gäste beendete Monarchs-Verteidiger William James mit einer ersten Interception. Vorlage für die Offense – und die verwandelten sofort! Zwei Spielzüge später stand Mitchell Paige zum ersten Mal mit dem Ball in der Endzone: Touchdown Dresden plus Kick vom wie immer zuverlässigen Florian Finke – 7:0. Kiel war mit neuem Quarterback angereist. Lenorris Footman, erst letzten Samstag zum Team gestoßen, hatte schon bei seinem ersten Auftritt gegen Köln seine Klasse aufblitzen lassen. Und er zog in Dresden vor allem in Halbzeit Eins die Aufmerksamkeit auf sich. Beeindruckend seine Übersicht, Wendigkeit und Abgeklärtheit in kritischen Situationen. Er war es auch, der kurz vor Ende des ersten Viertels mit einem kurzen Lauf für den Ausgleich sorgte (PAT Tim Albrecht 7:7). Bis dahin und auch über weite Strecken des zweiten Viertels erlebte das Dresdner Publikum ein eher hektisches, unruhiges Spiel mit leichten Vorteilen für die Gäste. Viele Ballverluste auf beiden Seiten ließen kaum Spielfluss zu, sorgten aber immer wieder für Aufregung und Highlights. Ganze Acht mal wechselte das Angriffsrecht durch Fehlpässe oder Fumbles. Dresdens Offense vor allem hatte bis kurz vor der Pause große Schwierigkeiten. Quarterback Trenton Norvell konnte selten seine sonst präzisen Pässe anbringen, das Laufspiel kam nicht entlastend in Schwung. Viel Arbeit für die Defense, der im Lauf des zweiten Viertels schon die Luft auszugehen schien. Kiel hatte schon bei einem vergebenen Fieldgoalversuch die Führung auf dem Fuß. Die Minuten vor der Pause machte es Footman besser: wieder ein kurzer Lauf in die Endzone und Kiel lag 7:14 vorn. Drei Minuten! Wie lang Drei Minuten im Football sein können, wie schnell sich in wenig Zeit ein Spiel drehen kann, das zeigte sich im Folgenden. Dresden plötzlich hellwach schlug gleich dreimal zu. Zunächst bediente Norvell seinen Lieblingsreceiver mit einer langen 50-Yard Granate zum Ausgleich (PAT Finke 14:14). Sekunden später beendete ein harter Hit von Verteidiger Jamarii Milliken den nächsten Versuch der Gäste: Ballverlust und Dresden stand anderthalb Minuten vor der Pause schon wieder kurz vor der Kieler Endzone. Und netzte konsequent ein. Trenton Norvell zu Fuß mit dem Ball, etwas, was man von ihm selten sieht. Entsprechend überrascht wirkte die Canes-Verteidigung. 13 Yard Touchdown Lauf vom Spielmacher und es stand 21:14 (PAT Finke). Und die Monarchs waren noch nicht satt. Wieder mit viel Druck auf die Kieler Offense. Und dann auf deren Punter, der den Ball mit dem Rücken zur eigenen Endzone verlor. William James reagierte am Schnellsten und warf sich in der Endzone auf das Ei: Touchdown Dresden! (PAT Finke 28:14). Und endlich Pause!

Was war denn das? Hatte man Minuten zuvor noch den Eindruck, dass sich die Gastgeber nichts sehnsüchtiger wünschen würden als endlich in die Pause zu gehen um Wunden zu lecken und neu zu fokussieren. Und plötzlich platzte an irgendeiner Stelle der Knoten und Dresden spielte mit vorher nicht zu ahnender Präzision und Aggressivität.

Und das zeigte Wirkung bei den Gästen. Zwar kamen auch die sichtbar motiviert aus der Pause, doch Dresden war jetzt das bessere, das clevere und auch mit mehr Übersicht spielende Team. Trenton Norvell baute mit einem Pass auf Chris Genau die Führung aus (PAT 35:14). Kiel ackerte und versuchte viel und verlor jedoch in brenzligen Situationen die Nerven. Die Quittung: Aaron Boadu musste nach zwei Strafen vorzeitig das Feld verlassen. Dresden dagegen punktete weiter: diesmal nahm Mitchell Paige einen Punt schon in der Hälfte der Kieler auf und lief unterstützt von konsequenten Blocks seiner Vorderleute nahezu ungehindert zum nächsten Touchdown (PAT Finke 42:14). Erst zu Beginn des Schlussviertels kam Kiel wieder zu Punkten. Der unermüdlich arbeitende Footman schickte diesmal seinen Runningback Kristophur Francis auf die Reise zum Anschlusstouchdown (PAT Albrecht 42:21). Doch Dresdens Antwort folgte nur wenige Sekunden später. Diesmal war es Glen Toonga, der mit 8-Yard Lauf den alten Abstand wieder herstellte (PAT Finke 49:21). Mitchel Paige machte dann mit seinem vierten Touchdown den Deckel drauf, Florian Finke komplettierte – Endstand 56:21.

Dresden hat verdient gewonnen. Konsequenz, Nervenstärke, Abgeklärtheit und ja, auch ein bisschen Glück. All das lag an diesem wunderschönen Footballabend am Ende auf Seiten der Monarchs. Die Reise durch die Saison 2018 geht für den Moment ungeschlagen weiter. Nächster Halt ist Berlin – am kommenden Samstag bei den Rebels!

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