Wiesbaden Phantoms müssen in Kirchdorf in letzter Sekunde Ausgleich hinnehmen

Die Kirchdorf Wildcats, die gerade den PAT zum 36:35 verschossen hatten, feierten das Unentschieden wie einen Sieg, während die Wiesbaden Phantoms mit hängenden Köpfen das Feld verließen. Es war eines dieser Unentschieden, mit denen niemand zufrieden sein kann, eine Mannschaft aber noch weniger als die andere. Die „eine Mannschaft“ sind in diesem Fall die Phantoms, die nicht nur zwei Führungen der Gastgeber ausglichen, sondern zwischenzeitig mit 35:14 führten und zu diesem Zeitpunkt sogar den Ball mit der Offense bewegten. Ein sechster Touchdown wäre sicherlich das Aus für die Aufholjagd der Wildkatzen gewesen, die gewohnt routiniert von einem extrem langen vierten Quarter profitierten.

Für den ersten Score des GFL2-Vergleichs benötigten die Gastgeber nur knapp 80 Sekunden, als sie über 40 Yards in die Endzone liefen. Auch der Zusatzpunkt saß, bevor die Phantoms-Offense von Preston Rabb bis kurz vor den Ausgleich geführt wurde. Eine Interception beendete den Drive zwar, aber auch die Kirchdorfer brachten keine weiteren Punkte auf die Anzeigetafel. Es dauerte bis eineinhalb Minuten vor dem Seitenwechsel, bis die Wiesbadener ausglichen: Rabb warf lang auf Nico Netz, der das 6:7 besorgte und Kicker Daniel Strohbichler glich aus.

Wiesbaden begann das zweite Quarter, Preston Rabb warf seine zweite Interception auf den Kirchdorfer Stapleton, der nun das 13:7 markierte. Das 14:7 war für die Wildcats ebenfalls kein Problem, die Phantoms-Offense antwortete aber wieder: Drei Minuten nach dem Rückstand sorgte Cordarious Mann für den Anschluss; Strohbichler verwandelte sicher. Noch 34 Sekunden waren in der ersten Halbzeit zu spielen, als Oli Gebhardt den Kirchdorfer Spielmacher sackte und dieser den Ball verlor. Die Phantoms benötigten nur zwei Spielzüge, um erstmals in Führung zu gehen. Rabb lief sechs Yards und passte im zweiten Versuch auf Tyrell Blanks in die Endzone. Das 21:14 durch Strohbichlers dritten PAT bedeutete den Halbzeitstand.

Die Phantoms erhielten im dritten Quarter den Ball auf der eigenen 18-Yard-Linie, Cordarious Mann wurde einige Plays später von Rabb auf den Weg geschickt und erreichte nach 74 Yards die Endzone. Strohbichlers Zusatzpunkt brachte die Wiesbadener mit 14 Zählern in Führung. Mitte des Viertels war das Momentum endgültig auf der Seite der Phantoms, nachdem Matthias Pressler zentimetergenau im vierten Versuch ein neues First Down erlaufen hatte. Die Endzone erreichte die Offense jedoch nicht und auch das 40-Yard-Field-Goal von Daniel Strohbichler misslang äußerst knapp.

Die Gastgeber holten nun Punkt um Punkt auf. Acht Minuten waren noch zu absolvieren, als die Wildcats das 21:35 erzielten und knapp fünf Minuten als sie durch Touchdown und Conversion bis auf sechs Zähler an ihre Gäste herankamen. Danach schien die Zeit auf der Anzeigetafel in Kirchdorf still zu stehen, die Referees mussten mehrmals korrigieren und sorgten bei den Phantoms für ein Wechselbad der Gefühle, als sie Adrian Kiernans Interception, die das Spiel zugunsten Wiesbadens entschieden hätte, wegen eines false start zurückpfiffen. Es folgten fünf Versuche der Wildcats, der letzte mit 0 Sekunden auf der Uhr, dasjenige Play, das den Wildkatzen das 35:35 einbrachte. Zum Jubeln war den Phantoms schließlich dennoch nicht zumute als der alles entscheidende PAT der Bayern misslang. Wohl kein Coach oder Spieler mit der Fleur de Lys auf der Brust freute sich im ersten Moment über den Punktgewinn.

Punktgewinn, da sicherlich nicht alle vier GFL2-Teams, die diese Saison noch den lange Weg nach Kirchdorf antreten müssen, vom Inn Zählbares mit nach Hause nehmen werden. Und eine Revanche für den Punktverlust ist für die Phantoms im Rückspiel zuhause möglich!

Zunächst aber empfangen die Phantoms am Samstag, 17. Juni, ab 17 Uhr die Fürstenfeldbruck Razorbacks im Europaviertel.

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