Noch vor zwei Wochen unterlagen die Invaders den Königlichen deutlich mit 62:17

Alan Steinohrt

Es ist ein heiß diskutiertes Thema in der German Football League (GFL). Sind direkte Hin- und Rückspiele eine glückliche Lösung für den Ligaalltag? Die einen verweisen auf die inzwischen unbestreitbare Professionalität der Mannschaften, deren Fähigkeit sich auch binnen kürzester Zeit anpassen zu können. Meinen demnach: Alles kein Problem. Die anderen fordern mehr Zeit zwischen den Spielen, verweisen auf den enormen Abnutzungskampf innerhalb einer Saison und die damit verbundenen, zum Teil enormen Schwankungen der Teamspielstärke über all die Monate hinweg. Meinen also: Sehr wohl ein Problem. Auf Seiten der Monarchs betrachtet man das Thema nüchtern. „Es ist der Spielplan der Liga, welchen wir selbst mitbestimmt haben. Darüber zu diskutieren ist müßig. Beide Seiten dieser Diskussion haben sicher treffende Punkte vorzubringen. Allein, wir können es nicht ändern. Wir spielen, wen wir spielen müssen“, erklärt Monarchs-Cheftrainer John Leijten. Genau mit dieser Nüchternheit bereiteten sich die Dresden Monarchs in den vergangenen zwei Wochen auf ihren alten und nun neuen Gegner, die Hildesheim Invaders vor. Videos wurden analysiert, Spielzüge einstudiert – kurz: Business as usual (Alles so wie immer!). Wenn die Dresden Monarchs am morgigen Sonnabend in Hildesheim das Feld betreten, zählt schließlich nur eins: der Sieg!

William James

Und diesen Sieg wollen die Dresden Monarchs immer. Sie wollten ihn vor dem Hinspiel und ihrem großartigen 62:17-Erfolg. Sie wollen ihn auch jetzt. Zwei Wochen später. Wenn es am Sonnabend in Hildesheim erneut gegen die Invaders zu gewinnen gilt. Wenn auf die Königlichen in dieser kurzen Zeit ein Problem warten könnte, dann das der irreführenden inneren Sicherheit. Der eventuell falschen Gewissheit „Die packen wir doch locker“. Auf beiden Seiten hat sich kaum etwas verändert. Beide Mannschaften treten am Sonnabend erneut in Bestbesetzung an. Rollen die Monarchs demnach ähnlich dominant über Hildesheim hinweg? „Mit dieser Denke im Kopf mit Sicherheit nicht. Wir müssen die Spannung halten, die Konzentration“, fordert John Leijten unmissverständlich. „Im Sport allgemein und speziell auch im Football geschieht viel im Kopf. Ist man unkonzentriert, selbstgefällig und überheblich, landet man unsanft auf den Brettern. Oder in unserem Fall auf dem Rasen. Hildesheim kennt nun unsere Stärken. Hat sicher aber auch einige Schwächen ausmachen können, die nun in ihren Angriffsfokus rücken. Auch in diesem Spiel müssen wir uns den Sieg erst verdienen.“

Es ist ein neues, ein anderes Spiel als noch vor zwei Wochen. Ein anderer Spielort, ein anderes Publikum und sehr wahrscheinlich eine andere Taktik, die beide Mannschaften nun auf den Rasen zu bringen gedenken. Es bleibt demnach spannend, trotz oder gerade wegen jener Diskussionen um die Vor- und Nachteile dieser glücklichen oder unglücklichen Spielansetzung.

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